Betrüger und Taschendiebe

Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Polizei

 

Kriminalhauptkommissarin „Vorsicht vor den Trickbetrügern“

26.11.2015 Vorsicht vor Trickbetrügern: Darüber referierte Kriminalhauptkommissarin Elke Schroth beim Kaffeenachmittag der Generationenhilfe Mainspitze. Mehr als 50 Senioren hörten im Alten Trafohaus aufmerksam zu.

11.12.2015 Von RALPH KEIM

Mit einem vorweihnachtlichen Kaffeenachmittag endete das Jahres-programm der Generationenhilfe Mainspitze. Mehr als 50 Besucher erlebten im evangelischen Gemeindesaal in Gustavsburg gemütliche Stunden.

 

Ginsheim-Gustavsburg. Wer bei dem kleinen Basar genauer hinschaute, dem fielen die Decken gleich auf. Sie waren mit Accessoires versehen, mit kleinen Taschen, mit kleinen Püppchen, mit Figuren. „Das ist eine sogenannte Nesteldecke“, erläuterte Annegret Metzger, Leiterin des Kreativtreffs der Generationenhilfe Mainspitze. Die Nesteldecken werden speziell für Demenzkranke gefertigt, die dank der interaktiven Möglichkeiten ihrer Decke sichtlich aufblühen.

Während des vorweihnachtlichen Kaffeenachmittags im evangelischen Gemeindesaal in Gustavsburg lagen Nesteldecken aus, welche die Aktiven des Kreativtreffs der Generationenhilfe in den vergangenen Monaten gefertigt hatten. Was dank der geschickten Hände der Teilnehmer ebenfalls im Kreativtreff entsteht: Trostpuppen. Diese auf den ersten Blick einfachen Puppen erfüllen einen wichtigen Zweck. Mit ihnen erläuterten Mediziner der Mainzer Kinderkrebsklinik ihren kleinen Patienten, was während der Behandlung mit ihrem Körper geschieht. „Anfang Dezember haben wir mehr als 30 Trostpuppen der Kinderkrebsklinik übergeben“, erläuterte Wolfgang Förster vom Vorstandsteam der Generationenhilfe Mainspitze.

Mit dem vorweihnachtlichen Kaffeenachmittag endete das Jahresprogramm der Generationenhilfe, die an jedem vierten Dienstag im Monat ab 15 Uhr im Alten Trafohaus in Bischofsheim einen Kaffeetreff anbietet. „Auch im nächsten Jahr haben wir wieder einige Male die Bischofsheimer Märchenerzählerin Edelgard Rabe zu Gast“, kündigte Förster an. Auch sei geplant, 2016 einen kriminalpräventiven Vortrag anzubieten.

Die Generationenhilfe Mainspitze wurde 2009 gegründet und zählt derzeit rund 350 Mitglieder. Der Slogan der Generationenhilfe lautet „Ehrenamt macht Freu(n)de“, was Wolfgang Förster nur bestätigen kann. „Es ist schön, dass man selbst mit kleinen Dingen anderen Menschen eine Freude bereiten kann.“ Die Aktiven der Generationenhilfe bieten älteren Menschen der Region auch Begleitung durch den Alltag an, beispielsweise zu Ärzten und Behörden oder beim Einkaufen.

Sogar für kleinere Reparaturen und Arbeiten im Haushalt kann die Generationenhilfe in Anspruch genommen werden. Allerdings sind die Aktiven der Generationenhilfe selbst nicht selten auch im Seniorenalter oder nicht weit davon entfernt. „Viele jüngere Menschen wollen sich heutzutage leider nicht binden oder verpflichten“, bedauerte Förster. Weitere Infos zu den Angeboten der Generationenhilfe gibt es im Internet unter www.gh-mainspitze.de

Am 24. November 2015 fand im Trafohaus Bischofsheim unter dem Titel "Betrüger und Taschendiebe" ein Vortrag der Polizei statt.

 

 

Auch in diesem Jahr fand in dem bis auf den letzten Platz besetzten Trafohaus wieder eine von der Generationenhilfe Mainspitze e.V. organisierte Aufklärungsveranstaltung der Polizei statt. Diesmal ging es um den Schutz vor Trickbetrügern. Referentin war die Kriminalhaupt-kommissarin von der Präventionsabteilung des Polizeipräsidiums Südhessen in Darmstadt, Frau Elke Schroth (06151-9694030). Ihr multimedialer Vortrag war angereichert mit einer Fülle von beeindruckenden Beispielen.

Am bekanntesten ist natürlich der „Enkeltrick“. Hier rufen angeblich in Not geratene Enkelkinder ältere Leute an, um sie um ihr Geld zu prellen. Wenn man/frau überhaupt keine Enkelkinder hat, ist die Sache von vornherein klar. Aber auch wenn das Geld nur an einen Mittelsmann übergeben werden soll, weil die unmittelbar Betroffenen selbst nicht kommen könnten, sollten die Alarmglocken schrillen und uns veranlassen, sofort den Hörer einzuhängen. Und trotzdem gelingt es immer wieder, Gutgläubige auf diese Art zu betrügen. An ihre Adressen sind die Betrüger oft durch „altmodisch“ klingende Vornamen im Telefonbuch gekommen.

Misstrauisch sollten wir auf jeden Fall sein, wenn unbekannte Personen Zutritt zu unserer Wohnung begehren. Dies kann der angebliche Gas- und Stromableser aber auch ein falscher Polizist sein - alle gegebenenfalls noch zusätzlich mit gefälschten Ausweisen! In all diesen Fällen sollten wir sofort die nächstgelegene Polizeidienststelle anrufen, um weiteres Unheil in unserer Nachbarschaft zu verhüten. Die Zähler können wir übrigens auch selbst ablesen und das Ergebnis an unsere Energielieferanten – eventuell auf einem Formblatt - weiterleiten. Gelangen die Kriminellen trotzdem ins Haus, verwickeln sie in der Regel die Bewohner/innen in ein Gespräch, während ein weiterer Täter unbemerkt Schränke, Schubladen, Geldbeutel und Schatullen in anderen Zimmern durchsucht.

Aktuell warnte Frau Schroth die Besucher von Weihnachtsmärkten, die im Gedränge schnell ihre Geldbörse, bzw. das Geld daraus gestohlen bekommen. Das gleiche gilt auch in Kaufhäusern und in dichtgedrängten öffentlichen Verkehrsmitteln.

Nicht erwähnt wurden an diesem Abend die zahlreichen und vielschichtigen Betrugsmöglich-keiten im Internet, die nicht nur bei Uninformierten immer wieder Unsicherheit und Angst auslösen. Selbst der scheinbar aufgeklärte User wird immer wieder Opfer von Betrügern. Die nächste Infoveranstaltung mit der Polizei wird eventuell diesem Thema gewidmet.

In der anschließenden Diskussion berichteten dann die Anwesenden von eigenen diesbezüglichen Erfahrungen und gaben manchmal noch ergänzende z.T. sehr lustige Ratschläge. Die kompetente Referentin erhielt anhaltenden Beifall. Abschließend stellte sich für uns alle die Frage, ob wir nun gegen jedermann misstrauisch sein sollten oder nicht vielmehr sorgfältig differenzieren müssen.

Alexander Hofer